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Wachstumshormone spielen eine zentrale Rolle bei der körperlichen Entwicklung und Regeneration des Menschen. Das wichtigste dieser Hormone ist das menschliche Wachstumshormon (Menschliches Wachstumsfaktor, HGH), welches von der Hypophyse produziert wird. HGH wirkt auf Knochen, Muskeln und Fettgewebe, fördert die Proteinsynthese und steuert die Zellteilung. Neben dem klassischen Wachstum bei Kindern und Jugendlichen hat es auch lebenslange Funktionen: Es unterstützt den Stoffwechsel, verbessert die Muskelkraft, erhöht die Knochendichte und trägt zur Erhaltung der Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems bei.
Das menschliche Wachstumshormon wird vor allem im Schlaf freigesetzt, wobei ein klarer Rhythmus beobachtet werden kann. Die größte Ausschüttung erfolgt in den ersten Stunden nach dem Einschlafen, insbesondere während der Tiefschlafphase (Non-REM-Schlaf). In dieser Phase sinken die Cortisolwerte, die normalerweise HGH hemmen, und die Hypophyse reagiert mit einem starken Anstieg des Hormons. Im Laufe der Nacht verteilt sich die Ausschüttung in mehreren Spitzen: Die erste ist meist innerhalb von 30 bis 60 Minuten nach dem Einschlafen am stärksten. Danach folgen weitere kleinere Peaks, die jeweils etwa alle 90 bis 120 Minuten auftreten und parallel zu den Wiederholungen des Schlafzyklus erfolgen.
Schlafentzug hat erhebliche Auswirkungen auf die HGH-Ausschüttung. Wenn die Gesamtschlafdauer reduziert wird oder die Qualität des Schlafes beeinträchtigt ist, verringert sich sowohl die Menge als auch die Spitzen der Hormonausschüttung. Studien zeigen, dass schon ein Verlust von zwei bis drei Stunden Schlaf pro Nacht die HGH-Werte um bis zu 30 % senken kann. Besonders kritisch wirkt sich das Fehlen von Tiefschlaf an, weil hier die meisten Wachstumshormonspitzen auftreten. Chronische Schlafmangelbedingungen führen zudem zu einer erhöhten Cortisolproduktion, was wiederum die HGH-Secretion weiter hemmt und die Proteinsynthese sowie den Muskelaufbau beeinträchtigt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der menschliche Wachstumsfaktor vor allem während des Tiefschlafs in signifikanten Spitzen freigesetzt wird. Ein regelmäßiger, ausreichender Schlaf ist somit entscheidend für eine optimale HGH-Ausschüttung und damit für Wachstum, Regeneration und allgemeine Gesundheit. Schädliche Effekte von Schlafentzug umfassen reduzierte Hormonausschüttung, verminderte Muskelkraft, geringere Knochendichte sowie ein erhöhtes Risiko für Stoffwechselerkrankungen.
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